tragende Wand?

Diskutiere tragende Wand? im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Liebe Experten, hätte gerne Eure Meinung. DHH Bj 1936. Die Außenwände (36cm) und dickeren/tragenden Innenwände (25cm im EG; 12cm im OG) sind aus...

  1. burli

    burli

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    Liebe Experten,

    hätte gerne Eure Meinung.
    DHH Bj 1936. Die Außenwände (36cm) und dickeren/tragenden Innenwände (25cm im EG; 12cm im OG) sind aus Ziegel. Fehlböden.
    Die restlichen sehr dünnen Wände in EG/OG/DG sind tatsächlich nur 5cm dick (mit Putz knapp 10cm) und aus einem Material, dass ich nicht näher einordnen kann; beim Bohren ziemlich hart (fast wie Beton) mit dunkelgrau/schwarzem Bohrstaub. Wohl irgendwas spezielles aus der damaligen Zeit...
    Die rot umrundete dünne Wand im EG (inkl Tür) würde ich nun gerne entfernen, um etwas versetzt dazu eine Trockenbauwand in der selben Richtung einzuziehen (um im Gang Platz für eine Garderobe zu schaffen).
    Zunächst war ich mir eigentlich sicher, dass diese Wand aufgrund ihrer Dicke eigentlich nicht tragend sein kann. Inzwischen bin ich mir aber nicht mehr sicher, schließlich ist zumindest im OG direkt darüber eine identische Wand und im Keller darunter eine 10cm Ziegelwand...
    Was meint Ihr ? Danke für Euren Input !
     

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  2. #2 petra345, 28.04.2024
    petra345

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    11,5er Wände haben eine Schlankheit unter 25 und dürfen tragen. Bei Aachen gibt es sogar mehrstöckige Häuser, zur Demonstration damals errichtet, die nur 11,5er Wände haben.

    Im übrigen glaube ich auf Grund der vermutlichen(!) Spannrichtung der Decken nicht, daß die dünne Wand nicht tragend ist.
    Finger weg!!

    Ob es eine gute Idee ist, diese Wand zu entfernen und das Zimmer mit dem offenen Treppenhaus zu verbinden möchte ich außerdem bedenken. Im Sommer hui im Winter pfui.
     
  3. 11ant

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    Nichttragende Wände können aussteifend sein, und eventuell tragen diese Wände die darüberliegenden, siehe auch hier: Flur-Grundriss vergrößern REH von 1921: Tipps? bzw. Tragende Wand oder nicht? Holzbalken direkt auf Mauer?
    In Deiner Beschreibung
    erkenne ich sie zwar nicht wieder, aber damals übliche dünne Wände wären z.B. Rabitzwände gewesen.
     
  4. burli

    burli

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    Vielen Dank schon mal für eure Antworten! Falls es missverständlich war, die Wand hat (ohne Putz) tatsächlich weit unter 10 cm und nicht 11,5. Und es soll keine Öffnung zwischen Wohnzimmer und Flur entstehen, sondern durch Aufbau einer Trockenbauwand parallel zu der jetzigen Wand lediglich eine Nische im Flur für eine Garderobe (weil in den Windfang, wo aktuell die Garderobe ist, ein WC kommen soll). Im Prinzip ganz ähnlich wie in dem verlinkten Thread (danke auch dafür, sehr hilfreich).
    Vermutlich würde es auch reichen, nur einen Teil der Wand links oder rechts neben der Wohnzimmertür zu versetzen. Aber ich verstehe jetzt das grundsätzliche Problem.

    Aussteifend soll dann bedeuten, dass ein vermutlich parallel dazu drüber verlaufender Balken gegen Durchhängen gestützt wird? Und damit auch die Wand drüber im OG? Oder verstehe ich den Begriff falsch?

    Es könnte übrigens tatsächlich eine Rabitzwand sein, wobei sie mir dafür recht hart vorkommt. Und auf Metall bin ich beim Bohren bisher auch noch nicht gestoßen. Aber da gab es vermutlich auch Unterschiede im Material...

    Falls ich das Projekt weiter verfolgen sollte, werd ich auf jeden Fall vorher einen Statiker einbinden....
     
  5. #5 VollNormal, 28.04.2024
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    Die Wand berührt oben und unten die Decke respektive den Boden und an des seitlichen Enden jeweils eine Wand. Diese bilden im Querschnitt ein Rechteck. Falls eine Wand aussteifend ist, dann hat sie die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dieses Rechteck rechteckig bleibt und sich nicht zu einem Parallelogramm verschieben kann. In etwa so, wie das Stützkreuz am Kellerregal.

    Nach deiner Beschreibung und mit Blick auf die Planunterlagen stehen die Chancen gut, dass diese Wand weder tragend noch aussteifend ist.

    Den Karnickeldraht, der für die "echten" Rabitzwände verwendet wurde, hättest vermutlich ohne ihn überhaupt zu bemerken durchbohrt. Es gab aber auch andere Bauweisen für solche Wände. Manchmal wurden gewöhnliche Ziegel auf die schmale Kante gestellt und aufgemauert oder irgendwelche dünnen Krümelbetonplatten.

    Besser ist das!

    Und du darfst auch gerne vom Rückbau eine kleine Fotodokumentation erstellen und hier zeigen.
     
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  6. 11ant

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    Dein Fehler ist, den Gedanken der statischen Belange ausschließlich auf den Aspekt der Lastableitung (bzw. der Biegesteifiigkeit nur gegen Druck und Zug) zu beziehen. Damit vernachlässigst Du Windlasten, die ja schließlich eher quer auf Wandflächen wirken: der vorbildlichen Beschreibung ...
    ... brauche ich nichts weiter hinzuzufügen :-)
     
  7. SIL

    SIL

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    Wird der Grundriss betrachtet, hätte ich gern bei dieser AW und Geometrie gerne einen Nachweis über 'Aussteifung' , dieser sehr dünnen Wandscheibe gegen was auch immer.

    Die einzige Betrachtung die hier maßgeblich ist , ist der Verlauf der Decke respektive die Balkenlagen , wobei ich diese hier nicht ersehen konnte, je nach Baujahr ist es nicht unüblich Stösse / Versatz oder Sattelung vorzufinden selbst bei diesen Abmessungen des Gebäudes.
     
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